Neue Zeiterfassung im Unternehmen einführen

von Alexander Huber

Die Einführung eines neuen Zeiterfassungssystems kann erhebliche Vorteile für die Effizienz und Produktivität Ihres Unternehmens bringen. Dennoch ist die Implementierung oft ein großer Aufwand. Bestehende Prozesse, Strukturen, Vorgaben und Interessen müssen alle unter einen Hut gebracht werden. Ohne die Akzeptanz der Mitarbeiter riskieren Sie, viel Geld für eine Software auszugeben, die niemand nutzt oder nutzen will. Dies kann negative Folgen für die Datenqualität haben und zu Compliance-Problemen führen, wie beispielsweise Arbeitszeitverletzungen. Im Projektmanagement werden Projektbudgets überzogen, und das Unternehmen kann nicht effektiv gesteuert werden. Damit der Übergang reibungslos verläuft, ist es wichtig, einige zentrale Aspekte zu berücksichtigen. Hier sind ein paar unkomplizierte Tipps, wie Sie Ihr neues System ohne Stress zum Laufen bringen – plus einige Überlegungen, die Sie vielleicht noch nicht bedacht haben!

1. Bestehende Prozesse unter die Lupe nehmen

Bevor Sie ein neues System einführen, ist es wichtig, die bestehenden Prozesse genau zu analysieren. Wo gibt es aktuell Probleme? Welche Tools bringen Sie und Ihr Team zum Verzweifeln? Sprechen Sie mit den Mitarbeitern und sammeln deren Erfahrungen und Anekdoten. Diese Informationen sind extrem wertvoll, um die Schwachstellen zu identifizieren und sicherzustellen, dass das neue System diese Probleme behebt.

Top Tipp: Berücksichtigen Sie auch die inoffiziellen Prozesse, die im Hintergrund ablaufen. Oftmals haben Mitarbeiter ihre eigenen Wege gefunden, um ineffiziente Systeme zu umgehen. Diese “Schatten-Workflows” können wertvolle Hinweise darauf geben, welche Funktionen wirklich benötigt werden.

2. Die richtigen Funktionen auswählen

Nicht jedes Unternehmen braucht die eierlegende Wollmilchsau mit allen möglichen Funktionen. Überlegen Sie genau, was Sie wirklich brauchen. Ist es Projektzeiterfassung oder brauchen Sie auch Anwesenheiten und Abwesenheiten? Machen Sie eine Liste der notwendigen Funktionen und orientieren Sie sich daran bei der Auswahl eines neuen Systems. Lassen Sie sich nicht von glänzenden Zusatzfeatures blenden, die Sie letztendlich nicht nutzen.

Top Tipp: Denken Sie daran, zukünftige Bedürfnisse zu antizipieren. Ihr Unternehmen wird wachsen und sich verändern – kann das gewählte System mitwachsen und sich an neue Anforderungen anpassen?

3. Passt das auch in unsere IT-Welt?

Stellen Sie sicher, dass die neue Software nahtlos in Ihre bestehende IT-Infrastruktur integriert werden kann. Denken Sie dabei an die bereits genutzten Systeme und wie Ihre Mitarbeiter arbeiten, insbesondere jene, die oft unterwegs sind oder im Homeoffice arbeiten. Ein gut integriertes System reduziert potenzielle Kompatibilitätsprobleme und erleichtert den täglichen Arbeitsablauf.

Top Tipp: Prüfen Sie, ob das System mobile-friendly ist. In unserer mobilen Welt ist es wichtig, dass die Zeiterfassung auch unterwegs oder von verschiedenen Geräten aus problemlos funktioniert. Eine mobile App oder eine responsive Webversion kann hier den Unterschied machen.

4. Datenmigration – kein Hexenwerk

Die Datenmigration kann eine Herausforderung darstellen, muss es aber nicht. Planen Sie sorgfältig, welche Daten Sie übernehmen wollen und wie der Migrationsprozess aussehen soll. Ein klarer Plan und gegebenenfalls professionelle Unterstützung können sicherstellen, dass keine Daten verloren gehen und der Übergang so reibungslos wie möglich verläuft.

Top Tipp: Nutzen Sie die Datenmigration als Gelegenheit zur Datenbereinigung. Alte, ungenaue oder unnötige Daten können aussortiert werden, um sicherzustellen, dass Sie nur mit relevanten und korrekten Informationen in das neue System starten.

5. Akzeptanz bei den Mitarbeitern sicherstellen

Die Akzeptanz der Mitarbeiter ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines neuen Zeiterfassungssystems. Wenn das Team nicht von der Notwendigkeit und den Vorteilen der neuen Lösung überzeugt ist, kann dies zu Widerstand und geringer Nutzung führen. Eine offene Kommunikation und die Einbeziehung der Mitarbeiter von Anfang an sind daher unerlässlich. Veranstalten Sie Schulungen und Workshops, um das Verständnis für Systems zu fördern. Hören Sie auf das Feedback der Nutzer und nehmen Sie Anpassungen vor, um deren Bedürfnisse zu erfüllen. Indem Sie die Mitarbeiter aktiv in den Einführungsprozess einbinden und ihre Bedenken ernst nehmen, schaffen Sie eine positive Einstellung und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass das System effizient und effektiv genutzt wird.

6. Testlauf mit Pilotgruppe

Bevor das neue System unternehmensweit ausgerollt wird, empfiehlt es sich, einen Testlauf mit einer kleinen Pilotgruppe durchzuführen. Diese Gruppe kann das System in der Praxis testen und Feedback geben. So haben Sie die Möglichkeit, eventuelle Probleme zu identifizieren und das System anzupassen, bevor es von allen Mitarbeitern genutzt wird.

Top Tipp: Wählen Sie Ihre Pilotgruppe strategisch aus. Es kann hilfreich sein, eine diverse Gruppe zu haben, die verschiedene Abteilungen und Arbeitsweisen repräsentiert. Dadurch erhalten Sie ein umfassenderes Bild der Funktionalität und Akzeptanz des neuen Systems.

🚀 Und jetzt?

Ein neues Zeiterfassungssystem kann Ihrer Produktivität einen enormen Schub geben, wenn Sie es richtig anpacken. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um die Dinge zum Besseren zu wenden. Setzen Sie auf sorgfältige Planung, die Einbeziehung Ihres Teams und eine schrittweise Einführung. So sorgen Sie dafür, dass der Übergang reibungslos verläuft und Ihr neues System von Anfang an effektiv genutzt wird.

Viel Erfolg bei der Umsetzung und lassen Sie uns wissen, wie es läuft!